Aus der Sicht von Seki:






Zwei Monate sind jetzt seit der Niederlage gegen meinem Bruder vergangen. Ich kämpfte seitdem ums Überleben, denn immer wieder griffen mich verschiedene Leute an. Ständig bekam ich neue Verletzungen sobald die alten verheilten. Auch jetzt gerade rannte ich um mein Leben. Ich wude quer durch ein Dorf gejagt. Die Personen waren mir bekannt. Immerhin waren sie mal meine Untergebenen gewesen. "Bleib stehen Seki. Sieh dein Schicksal in die Augen. Du wirst uns nicht entwischen." rief einer von ihnen. Dann merkte ich wie etwas an meiner linken Seite vorbei glitt. Das Objekt schaffte es mich Richtung Boden stolpern zu lassen. Mit zugekniffenden Augen lag ich und hielt meine neuste Verletzung. Wieso muss das immer so scheiße weh tun. Hinter mir hörte ich die näherkommenden Schritte. "Hab ich dich endlich erwischt. Sieh dich an. Wie verzweifelt du gerade aussiehst. Ich hoffe doch du hast starke Schmerz? Aber keine Sorge ich werde dein Leiden ein ende bereiten." sagte der Typ von gerade eben. Ich sah wie er mit seinem Schwert ausholte. 


Gerade noch so konnte ich nach rechts rollen um der Klinge auszuweichen. Danach versuchte ich schnell wieder auf die Beine zu kommen. Doch meine Knie knickten ein. In diesem Moment spürte ich weiteren Schmerzen die nun durch meinen Rücken zogen. Der Typ schwang lachend sein Schwert immer wieder auf und ab an meinen Rücken vorbei und hinterließ mehrere tiefe Schnitte. Ich weiß nicht wie lang ich das noch aushalten werde. Schließlich trat ich ihm mit meiner letzten Kraft die Waffe aus der Hand. Danach stand ich wacklig auf und rannte was das Zeug hielt.


In einer Seitengasse hockte ich mich hin. Meine Lunge tat weh. Deswegen bekam ich schwer Luft. Es dauerte etwas bis ich zur ruhe kam. Als ich dann ausgeruht war hörte ich neben mir etwas mauzen. Ich schaute nach unten und konnte eine schwarze Katze erblicken. Sie schlich um meine Beine. Danach tippelte sie ein Stück weiter in die Gasse hinein. Irritiert schaute ich ihr hinterher. Doch sie schien zu wollen das ich ihr folgte. Denn sie blieb stehen und blickte zu mir rauf nachdem sie sich kurz umgedreht hatte. Wie in Trance stand ich auf. Dann folgte ich ihr. Sie war flink. Jedoch wartete sie auf mich als ich nicht so schnell hinterher kam. 


Es kam mir vor als würde ich der Katze seid Stunden folgen. Jedoch waren es wahrscheinlich gerade mal ein paar Minuten. Am Ende der engen Gasse konnte ich ein runtergekommendes Gebäude entdecken. Es sah aus wie eine alte Fabrik. Vor der großen Tür blieb ich stehen. Dann schaute ich mich um. Mir schien niemand gefolgt zu sein. Nachdem ich mir zu 100 Prozent sicher war das nur die Katze und ich hier waren versuchte ich die metallische Barikade zu öffnen. Zu meiner Überraschung war dies auch sehr einfach. Deswegen schloss ich sie schnell wieder als ich hindurchschritt. 


Das innere der Fabrik war gigantisch. Überall standen verrostete Maschinen herum. Ich schaute mich weiter um. Doch ließen meine Verletzungen mich inne halte. Erst jetzt bemerkte ich das mir ganz schön schwindelig war. Deswegen setzte ich mich hin und lehnte mein Kopf an einer der Maschien. Sollte dies schon mein Ende sein obwohl ich solange durchgehalten habe? Dann merkte ich einen leichten Druck auf meine Beine. Die Katze von vorhin stupste sie an. Als ich sie anblickte merkte ich das sie etwas Langes im Maul trug und hinter sich herzog. Es war ein weißes Laken. Sie dirigierte es in meine Hände. "Danke dir mein Kleines." sagte ich ihr. Dann zerriss ich das Stoff in verschiedene Teile um sie als Verband zu missbrauchen. Nach einiger Zeit war mein ganzer Oberkörper in weißen Stoff gewickelt. 


Meine Retterin legte sich auf meinen Schoss als ich mich wieder an die Maschine lehnte. Ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Dann wendete ich mich an das Tier. "Du hast nicht zufällig hier irgendwo etwas zu essen oder?" fragte ich sie. Doch sie mauzte nur. Das heißt wohl Nein. Wenn mein Bruder und seine dummen Freunde mich so sehen, dann würden sie mich auslachen. Sie bilden sich dann ein so was zu sagen wie "Das hast du jetzt davon." Oder "Jetzt bist du nicht mehr so toll ohne jemanden an deiner Seite." Wenn die wüssten was ich alles durchgemacht habe in den letzten 1500 Jahren. Dann würden sie nicht so große Töne spucken. Schlussendlich brach die Müdigkeit über mich hinein.


Irgendwann erwachte ich. Gähnend streckte ich mich. Im Nachhinein war das ein großer Fehler. Denn ein starker Schmerz durchzog meinen Körper. Jetzt lag ich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Verdamme tut mir alles weh. Erst jetzt viel mir auf das ich alleine war. Die Katze die die ganze Zeit bei mir war ist nicht mehr da. Naja dann werde ich mir etwas zu essen organisieren. Mit vorsichtigen Schritten trat ich durch die metallische Tür. Im Freien angekommen war es hell. Entweder habe ich nicht lange geschlafen oder ich hab sehr lange geschlafen. Nichtsdestotrotz machte ich mich auf den weg durch die enge Gasse, zurück zur belebten Straße. Zu meinem Glück war von den Leuten die mich verfolgt hatten keine Spur. In Ruhe schaute ich mich um. Irgendwo werde ich doch was zu essen auftreiben können. Jedoch suchte ich vergeblich. Was hab ich mir dabei den auch gedacht. Essen wird es natürlich nirgends umsonst geben. 


Nach zwei weiteren Stunden stand ich vor einer Mülltonne. Wie tief bin ich den schon gesunken das ich Müll essen muss. Aber ich brauch dringend etwas zwischen die Kiefer sonst verhungere ich noch. Deswegen kramte ich durch die Tonne. Nach fünf Minuten wühlen fand ich ein eingepacktes Reisbällchen. Triumphierent hob ich es hoch. Jedoch traf mich etwas am Hinterkopf als ich es aufmachen wollte. "Lass meinen Müll in Ruhe scheiß Straßenpenner." schrie Jemand. Als ich mich umdrehte blickte ich in schwarze Augen. Der Mann der gerade vor mir stand trug eine Chefkochuniform. Meine Gedanken konnte ich nicht ordnen, den er warf mehrere  Messer in meine Richtung. Eines bohrte sich sogar in meine rechte Wade als ich weglaufen wollte. Doch ich biss die Zähne zusammen und rannte mit dem Reisball auf und davon. Der Typ verfolgte mich kurz. Jedoch brach er schnell ab weswegen ich in eine Seitenstraße abbog und mich erstmal in die hinterste Ecke hinsetzte. 


Ganz ehrlich der Tag heute kann wahrscheinlich nicht mehr schlimmer werden. Jedoch belehrte mich die Natur eines besseren. Den es fing an zu regnen. Nachdem ich die Verletzung an meinem Bein versorgt habe lief ich wieder aus der Gasse heraus. Nun musste ich die Fabrik in der ich vorhin war wiederfinden. Aber dies stellte sich als schwierig heraus. Denn nun irrte ich seit einer Stunde durchnässt durch den Regen der immer stärker wurde durch die Gegend. Völlig fertig mit meinen Kräften sackte ich irgendwo in einer neuen Gasse zusammen. 


Als ich wieder erwachte spürte ich etwas weiche auf mir. Dies führte dazu das ich mich aufrichtete. Nun erblickte ich ein langes Stück Stoff das auf mir lag. Neben mir sah ich die schwarze Katze von letztens. Diese schaute mich an und mauzte. "Wo kommst du denn wieder her?" fragte ich Sie. Doch Sie kuschelte sich an mich. "Möchtest du etwa bei mir bleiben." stellte ich ihr die nächste Frage. Daraufhin wedelte sie aufgeregt mit dem Schwanz so wie das sonst nur Hunde machen wenn sie sich freuten. "Okay, Hast du einen Namen?" erkundigte ich mich. Doch sie legte den Kopf schief. "Okay, wie wäre es mit Opicho?" schlug ich vor. Jedoch fauchte sie. "Wie sieht es mit Akira aus?" versuchte ich erneuert. Auch diesmal schien der Name ihr nicht zu gefallen. Ich schlug noch zehn weitere Namen vor. "Und Hime?" sagte ich schlussendliche, da mir die guten Namen ausgingen. Bei diesem Namen maunzte sie freudig. Dabei schmiegte sie ihren Kopf an meine Brust. "Alles klar. Dann heißt du absofort Hime. Mein Name ist übrigens Seki. Jedoch bringt mir der Name soviel Pech." erzählte ich. Dann tippste sie mich aufmuntern an. "Weißt du, ich hab so viel schlimmes getan in meinem Leben. Jetzt möchte ich einfach nur noch überleben." äußerte ich.  Sie schien zu spüren das ich traurig war. Denn sie kuschelte sich nur noch fester an mich dran. "Wenn ich weiter leben möchte wäre es wohl besser das ich mich verändere. Charakterlich und Aussehen." gab ich von mir. "Ich fange am besten mit dem aussehen an." erwähnte ich. Dann griff ich zum Messer das ich von vorhin noch durch diesem Koch hatte.


Anschließend nahm ich mein langen Haare in die linke Hand. Kurz atmete ich tief ein und aus. Danach Schnitte ich sie ab. Nun gingen meine Haare bis etwas über den Kinn. Mein langen Pony kürzte ich auch so das sie mir nur noch bis ungefähr zur Nase reichten. "Okay das hat mir jetzt echt Überwindung gekostet. Jetzt brauche ich nur noch neue Kleidung." murmelte ich. Hime schien mir was zeigen zu wollen. Denn sie ging von mir hinunter und tippelte in eine Richtung. Ich wartete nicht lang und folgte ihr. Nichteinmal fünf Minuten später standen wir vor der alten Fabrik zu der ich eigentlich wollte. 


Nachdem ich die Tür öffnete flitzte Hime an mir vorbei. Mit Zügigen Schritten folgte ich ihr bis durch drei weitere Türen hindurch. Bei der letzten staunte ich nicht schlecht als ich sie öffnete. Denn im Innern befanden sich mehrere Kleiderständer mit den unterschiedlichen Klamotten. "Na da muss ich doch fündig werden." äußerte ich. Dann kramte ich durch alle Ständer durch. Am Ende hatte ich eine knielange schwarz Hose, ein dunkelrotes Achselt-Shirt, schwarze Armstulpfen und einen schwarzen Poncho das von der kürze eher an einem Schal erinnert in der Hand. Als ich alles anhatte und meine Ohringe noch entfernte damit ich nicht auffalle verließ ich mit Hime die Fabrik. Die Klamotten die ich nun trug verdeckten gut meinen bandagierten Körper. Nur meine Verletzung an der Wade konnte man sehen. Zu zweit schlenderten wir durch die Straßen. Bis uns plötzlich eine bekannte Stimme ansprach. "Hey du. Hast du einen Jungen mit langen braunen Haaren gesehen?  Er trägt eine weinrote weite lange Hose, Schuhe die mit Legosteinen geschmückt sind, fette dunkle Handschuhe und große Runde Ohrringe mit Sternen darauf." fragte er. "Achja und er muss schwer verletzt sein." hing er noch mit ran. Kurz atmete ich ein und aus, bis ich ihm antwortete. "Naja vorhin ist so jemand an mir vorbeigeflitzt. Er schien echt vor etwas Angst gehabt zu haben. Denn er merkte nicht das er mich umgeschubst hatte." erklärte ich. Auch wenn es nicht die Wahrheit entspricht da ich es ja selber bin. Doch er schien damit zu frieden zu sein. Dann zeigte ich einfach in eine Richtung damit er schnell wieder verschwand. Nachdem er sich bedankte rannte er los. Mit einem Grinsen im Gesicht ging ich weiter. Meine Tarnung scheint zu funktionieren. Was mir jetzt aber wichtiger ist, war irgendwie Geld ran zu bekommen. Ich fragte mehrere Leute wo man welches verdienen könnte. Jedoch zeigten sie mir nur gruselige Spilunken. 


Irgendwann hörte ich hinter mir jemand schreien. "Bitte haltet jemand den Dieb auf, Er hat meine Handtasche." Als ich mich umdrehte sah ich etwas weiter entfernt eine ältere Dame am Boden  hocken. Ich reagierte schnell als der maskierte Typ fast an mir vorbei lief. Mit meinem linken Bein stellte ich ihm eine Stolperfalle. Er hat damit nicht gerechnet denn er flog mit schmackes zu Boden. Als er versuchte wieder auf zu stehen, drückte ich ihm mit hilfe meines rechten Armes wieder nach unten. "Lass mich los Du Bengel." schrie er. Nebenbei wurden wir von Passanten beobachtet. "Vergiss es. Rück die Tasche heraus." sagte ich ruhig. Erst weigerte er sich. Doch als auch noch Polizisten zu uns stoßten ließ er das Objekt los. Nachdem ich die Handtasche bekam stand ich auf. Die ältere Fau kam schon auf mich zu. Lächelnt übergab ich ihr die Tasche. Sie nahm sie danken an. Dann griff sie hinein und zog ein paar Scheine heraus. Sie wollte sie mir in die Hand drücken. Doch ich lehnte dankend ab. "Ich hab das gerne gemacht." sagte ich ihr Aber sie ließ nicht locker. Am Ende nam ich das Geld an. Anschließend verabschiedete sie von mir. Jedoch als ich sah wie viel sie mir gegeben hat wollte ich hinterherrufen, doch sie war schon verschwunden. Schlussendlich packte ich die 5890 Yen ( Ungefähr 50 Euro) in meine Hosentasche. Hiernach kaufte ich an einem Stand ein paar Sardinen für Hime und für mich ein halbes Baguette. 


Auf einer Bank vor einem Restaurant setzten wir uns hin und aßen gemütlich unser Essen.

Nachdem alles aufgefuttert war kam mir die eine Idee. Ich könnte in dem Restaurant nach Arbeit fragen. Dies tat ich auch. Der Laden war hübsch eingerichtet als ich ihn betrat. Drinnen herrschte eine entspannte.  Einer der Angestellten kam dann auf mich zu. Er hatte kurz schwarze Haare. "Willkommen im roten Drachen. Was kann ich den für Sie tun?" fragte er freundlich.  "Ich suche nach einem Job. Haben sie zufällig eine Stelle frei?" äuserte ich mein Anliegen. Der Mann lächelte mich an. "Ja wir können Kellner gut gebrauchen. Wenn du möchtest kannst du sofort anfangen. Es gibt sehr viel zu tun." entgegnete er mir. Ich willigte sofort ein. "Okay wie ist dein Name?" wollte er dann wissen als wir in einem kleinen Raum ankamen. Zum Glück habe ich mir einen neuen Namen für meine Identität schon überlegt. "Mein Name lautet Koji, Koji Achura." antwortete ich. "Ich heiße Taro. Bei Fragen kannst du gerne zu mir kommen. Oder zu Suri. Aber sie stell ich dir gleich vor." erklärte er. Dann übergab er mir eine Uniform die aus einem roten Hemd, einer schwarzen langen Hose, schwarze Schuhe, einer roten Schürze und einem schwarzen Gürtel bestanden. Für den Gürtel bekam ich noch einen kleinen Schreibblock. Danach gingen wir zusammen zu einem Mädchen mit langen geflochtenen blonden Haaren. "Suri darf ich dir Koji vorstellen er wird ab sofort bei uns arbeiten." erklärte er ihr. Sie lächelte mich warm an. "Willkommen im Team Kleiner. Dann braucht er wohl ein Kellnerportmonee?" erkundigte  sie. "Genau." erzählte er. Danach demonstrierte er mir was ich alles als Kellner machen musste. Zum Schluss rannte ich von einem Tisch zum anderen um den Leuten ihre Bestellungen zu bringen. Am Ende des Tages war ich fix und fertig. Ist echt anstrengend. Doch für das Trinkgeld hat es sich gelohnt. 2357 Yen (ca 20 Euro) habe ich insgesamt bekommen. Knülle stolzierte ich zur Fabrik zurück um mich schlafen zu legen. Denn morgen ging der ganze Spaß weiter.










Ende der Sicht.