Aus der Sicht des Erzählers:

 

Es dauerte einige Stunden, bis die Gruppe das erste Mal eine Stadt entdeckte. Sie ähnelte von Weitem Ba Sing Se, wurde von riesigen Mauern umrundet. Über der Stadt flogen irgendwelche Dinge, die sie aus dieser Distanz nicht ausmachen konnten. Aber sie waren groß.

Es wurde wieder hell und die Sonne strahlte Appa ins Gesicht. Aang, Katara und Toph waren eingeschlafen, da sie den gesamten Tag und Nacht auf den Beinen waren. Sokka hatte sie nacheinander zugedeckt. Danach hatte er die restlichen Preise von Toph über Bord geworfen, damit Appa es leichter hatte zu fliegen.

Zuko beobachtete unterdessen Shari, wie sie mit Momo spielte. Die beiden schienen sich gut zu verstehen. "Sag mal", fing er an und sie schaute hoch, "warum hast du Sokka geholfen?" Sokka wurde daraufhin hellhörig. Sie kicherte: "Es sah so aus, als hätte er die Hilfe nötig." Zuko nickte und stellte gleich darauf die nächste Frage: "Und warum bist du uns dann gefolgt?" Sokka lugte vorsichtig in ihre Richtung, das würde er auch gerne wissen. 

Sie dachte kurz nach, zuckte allerdings nur mit den Schultern. "Wie hätte ich sonst von den Feuersoldaten wegkommen sollen? Sie hätten mich sicher gefangen genommen."

Damit gab sich Zuko zufrieden, nur Sokka war nicht einverstanden mit ihrer Erklärung.

Zu seinem Erstaunen fügte sie noch etwas hinzu. "Darf ich bei euch bleiben?" Zukos Augen wurden groß und er schaute erst zu Sokka, der wehement den Kopf schüttelte, und dann zu den Schlafenden. "Er ist der Avatar, oder? Ich fühle mich sicher bei ihm", erklärte sie. Zuko nickte, er konnte das gut verstehen. "Von mir aus ja, aber wirklich sicher ist es jetzt wohl nicht mehr bei uns." "Ich bin dagegen!" murrte Sokka und durchlöcherte Shari mit grimmigen Blicken.

"Oh hey, können wir dort landen? Ich habe Hunger!" ignorierte sie den Krieger und zeigte auf die immer größer werdende Stadt. Bei dem Wort "Hunger" wurde Aang auf einmal putzmunter. Er folgte ihren Finger mit seinem Blick und schnappte sich die Seile, um Appa zu steuern. "Ja, Essen!" rief er aus und zog an den Zügeln, sodass Appa einen Sturzflug hinlegte. Während dadurch die schlafenden Mädchen geweckt wurden und unsanft gegen die Lehne gedrückt wurden, schrien die anderen Insassen und hielten sich krampfhaft am Sattel fest. Je näher sie der Stadt kamen, desto besser erkannten sie die fliegenden Objekte. Oder besser gesagt Tiere. Es waren Bisons. 

Aangs Kinnlade verabschiedete sich gen Boden, als er dies bemerkte. Fliegende Bisons waren ein Zeichen für Luftbändiger. Gab es hier doch welche? Waren sie etwa doch nicht vollkommen ausgerottet?

Appa umkreiste die Stadt einige Male und wurde von den Blicken der Menschen, die auf den Bisons ritten, quasi aufgespießt. Aang fühlte sich nicht wohl dabei, so angestarrt zu werden und steuerte Appa noch weiter nach unten. Er sah sich um, um einen geeigneten Landeplatz zu finden innerhalb der Stadt. Nach nur wenigen Minuten fand er diesen auch auf einem Feld, unweit von der äußeren Mauer.

Die Gruppe verließ den Sattel des Bisons und musste sich erst einmal strecken. "Aang?" rief Shari und schnappte sich den Arm des Avatars, um ein wenig Abstand zwischen ihnen und den anderen herzustellen. "Darf ich euch begleiten?" schmollte sie und nutzte ihren niedlichsten Hundeblick, den sie draufhatte. Er grinste nur und nickte, streckte ihr seine Hand entgegen, die sie glücklich annahm. Die beiden kehrten unter den stechenden Blicken von Sokka zurück und Aang verkündete freudestrahlend: "Team Avatar hat ein neues Mitglied!" Er war der einzige, der sich darüber sichtlich freute. Der Rest, bis auf Sokka, wirkte eher neutral. Sokka hingegen konnte es einfach nicht glauben, dass dieses Mädchen nun auch Teil seiner Gruppe war.

 

Gemeinsam machten sich die jungen Erwachsenen auf die Suche nach etwas Essbaren. Appa hatten sie zusammen mit Momo auf dem Feld geparkt, da konnten sich die beiden entspannen und ausruhen.

Die Stadt war riesig und voller Menschen. Als diese erkannten, dass Aang der Avatar war, liefen sie sich verbeugend an ihm vorbei und schauten ihm hinterher. Daran hatte er sich bis heute nicht gewöhnt. Katara unterbrach mit ihren Worten die Suche der Gruppe: "Sagt mal, habt ihr eigentlich Geld dabei?" Aang und Sokka schauten sich sofort an. Sie hatten ihr gesamtes Geld ausgegeben, um auch einen Gewinn beim Dorffest zu bekommen. Gleichzeitig kratzten sie verlegen ihren Hinterkopf und lächelten Katara an, die sogleich genervt war. Dass Zuko kein Geld bei sich trug, war zu Erwarten nach seiner Flucht. Und auch Toph hatte nur wenige Münzen übrig, das hätte niemals für sechs Personen gereicht.

Shari hatte sich etwas abseits der Gruppe gehalten und suchte nach einer Möglichkeit schnell Geld zu verdienen. Dabei war sie sich nicht zu fein, um wildfremde Leute anzusprechen. "Hey ihr, sagt mal, gibt es hier irgendwo etwas zu tun? Ihr wisst schon für Geld?" Die drei Jugendlichen starrten sie verwirrt an und wussten nicht recht, was sie meinte. Doch einer von ihnen zeigte mit dem Finger auf ein Plakat, welches nicht weit weg an einer Hauswand hing. 

 

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Shari dankte den Jugendlichen, die ihr sogar verrieten, wo die Arena zu finden war und zeigte der Gruppe das Poster. Man konnte sehen, wie Tophs Augen anfingen zu funkelten, als sie die Siegesprämie hörte. Genauso ging es Sokka und Aang. "Wer eine glänzendere Idee hat, der soll sich jetzt melden oder für immer schweigen!" ließ Toph verlauten und freute sich über keine Beschwerden. Sofort machten sie sich auf den Weg zur Yinggaku Arena.