Aus der Sicht des Erzählers:

 

Die Menge tobte, nachdem ihr Champion seinen ersten Kampf gewann. Es folgten einige weitere Kämpfe, ehe es dem Team Avatar an den Kragen ging. "Der blinde Bandit gegen Juwelenjäger", dröhnte durch die Lautsprecher. Jeder wusste, wer gemeint war. Es wurde mit einem Mal lautlos in der Arena, als Toph und ein anderes Mädchen die Plattform betraten. Katara hörte hinter sich einige Männer flüstern: "Der blinde Bandit, sie ist eine Killermaschine." "Ja, hast du sie schon einmal kämpfen gesehen? Wahnsinnig!"

Toph entsprach allen Erwartungen und beförderte das ziemlich überhebliche Mädchen mit Leichtigkeit in den Graben. Sokka und Aang klatschten von allen am lautesten, aber auch Shari war durchaus begeistert.

"Das ging... schnell. Als nächstes die Killerbiene gegen... das tanzelnde Weichei?" Der Kampfrichter stutzte. Dabei war es auch nicht verwunderlich, dass nur eine Person auf dem Feld stand.

Toph setzte sich gerade zwischen Zuko und Shari. "Wer ist jetzt nochmal dran?" fragte sie, anscheinend hatte sie die Ansage nicht gehört. "Killerbiene und jemand, der sich tanzelndes Weichei nennt", lachte Sokka und stieß ihr gegen den Arm, "welcher Vollidiot nennt sich denn bitte so?" Toph grinste nur. "Dann bist du wohl dran, Sokka!"

Mit einem Mal wurde Sokka von seinem Sitz katapultiert und auf die Kampffläche befördert. Als er sich jaulend aufrichtete, warf er Toph einen tödlichen Blick zu, die zusammen mit den anderen lachend auf der Tribüne saß. 

Es stand ein Hüne vor ihm, der mindestens einen Kopf größer und 20 Kilogramm an Muskeln schwerer war als er selbst. Wie sich herausstellte war er kein Bändiger, allerdings hätte er Sokka in seinen Händen zermalmen können. Doch der junge Krieger war schneller als er und nutzte sein Gewicht aus, um ihn in voller Fahrt vom Feld rennen zu sehen. Er hatte es auch geschafft und war wie Toph also eine Runde weiter. Auf dem Weg zurück zu seinem Sitzplatz beachtete er die anderen nicht, die sich ihr Lachen verkneifen mussten.

Ein weiterer Kampf fand derweil statt und wieder flog jemand geradewegs in den Graben.

"Das brennende Wollknäuel und der grüne Oger - was für Namen!" klang es als nächstes durch die Arena.

Diesmal war es Sokka, der sich vor Lachen nicht halten konnte. Zukos Blick traf auf Toph und hätte sie durchlöchern können, aber da diese ja blind war, bekam sie davon nichts mit - oder tat zumindest so. "Ich habe eine böse Vorahnung", ließ er mit düsterem Gesicht verlauten. Sie reagierte gelassen: "Gehst du jetzt oder willst du wie Sokka eine Bruchlandung hinlegen?" Shari konnte sich nun auch nicht mehr beherrschen und hielt sich ihren vor Lachen schmerzenden Bauch. Der Feuerlord wurde wütend und schnaufte: "Ich kann da doch nicht einfach so runter gehen!" Toph kichert nur. "Wie du willst, ich habe dich gewarnt" und damit flog der nächste durch die Luft. Zuko allerdings landete um einiges eleganter als Sokka. Der grüne Oger grinste ihn schmierig an, laut seiner Kleidung war er ein Erdbändiger. Jedoch hatte dieser absolut keine Chance, sodass Zuko als Gewinner auf dem Kampfplatz übrig blieb. "Das wirst du büßen, Toph", grummelte er oben angekommen.

Ein paar weitere Kämpfe lockerten die durchaus angespannte Atmosphäre auf der Tribüne auf. Jedoch konnte Toph spüren, wie sie von hinten angestarrt wurde. Natürlich konnte sie sich denken, wer sie so konsequent beobachtete, doch sie blieb ruhig.

"Wieder ein sehr schöner Kampf. Kommen wir zum nächsten. Sokkas Beschützer gegen den flinken Spatz."

Hätten Blicke töten können, so wären Toph und Shari auf der Stelle gestorben. Besonders Sokka regte sich über die äußerst ungerechte Kampfnamenverteilung auf. "Das ist doch nicht dein Ernst!?" Er hämmerte wie wild auf Tophs Kopf herum, woraufhin es Steine auf seinen Kopf hagelte. "Sieht so aus, als wäre ich dran", grinste Shari und konnte sich nicht verkneifen, Sokka die Zunge herauszustecken.

Auch ihr Kampf dauerte nicht lange. Obwohl sie nur mit Dolchen gegen einen Bändiger in den Kampf ging, konnte sie als Siegerin vom Platz gehen. Lag wohl mitunter daran, dass der Bändiger kein besonders schlauer war und seine Kraft sinnlos verbrauchte, um ganz einfach völlig erschöpft vom Feldrand gestoßen zu werden.

Es folgte ein letzter Kampf, an dem Aang teilnahm. Alle warteten gespannt auf seinen Namen. "Und hier haben wir unseren letzten Kampf vor dem Achtelfinale. Es tritt der Zentaur gegen die Hupfdohle an". Recht enttäuscht von diesem doch eher typischen Namen für Aang, ließen sich Sokka und Zuko zurück in ihre Sitze fallen. Aang selbst verschwand nur für einige Sekunden von der Tribüne, ehe er ohne einen Kampf bestritten zu haben, wieder erschien. "Aang?" fragte Shari und schaute auf den Kampfplatz. Doch der Avatar kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf. "Er hat freiwillig aufgeben." Perplex starrte sie ihn an. Solch eine Wirkung konnte wirklich nur der Avatar haben.

"Meine Damen und Herren, ich hoffe Sie konnten die Show bisher genießen. Nur die besten sind weiter und werden ihnen nach einer kurzen Pause ein spannendes Achtelfinale liefern. Getränke und Snacks finden Sie in den Gängen."

Für die Teilnehmer des Turniers wurden Wasserflaschen und Sandwiches ausgeteilt, die sofort verputzt wurden. Wieder bemerkte Toph, wie sie angestarrt wurde. Diesmal reagierte sie jedoch genervt. "Ich weiß, dass du mich ansiehst", rief sie und zeigte mit dem Finger in die Richtung des Beschuldigten. Es war der goldene Falke. Ertappt wich er zurück, seine bunte Perlensträhne wippte mit seinen Bewegungen mit. "Kannst du das bitte lassen?" genervt widmete sie sich wieder ihrem Sandwich. Sie konnte wirklich gruselig sein.

"Sind die Kämpfer bereit für Runde zwei? Wir präsentieren das erste Achtelfinale! Und natürlichen werden wir wie immer vor Ihren Augen die Paarungen auslosen", rief der Kampfrichter und hatte einen Korb mit Zetteln in der Hand. Mithilfe einer Steintreppe gelangte er in den Zuschauerraum und ließ zwei zufällig ausgewählte Personen jeweils einen Namen ziehen. 

"Na wen haben wir denn da? Wasserlilie gegen den Habicht!" las er die Namen laut vor. 

Die beiden stellten sich auf, ein Junge und ein Mädchen. Der Junge sah nicht mehr besonders fit aus. Genauso wirkten auch seine Bewegungen, mehr als Ausweichen konnte er den Wasserattacken nicht. Selbst griff er kaum an und meistens gingen seine Angriffe auch ins Leere. Die Wasserlilie umhüllte ihn schließlich in einer riesigen Blase, aus der er sich nicht mehr befreien konnte, da er zu schwach war. Sie bewegte die Wasserblase über den Graben und ließ sie mit einem lauten "Plopp" platzen. Er kam unsanft auf dem Boden aus und es schien als hätte der Kampfrichter sogar einen Sanitäter beordert den Jungen zu behandeln.

"Nach einer kleinen Unterbrechung starten wir direkt ins zweite Achtelfinale. Wir bitten um ein kleines bisschen Geduld", schallte es. Der Junge war ernsthaft verletzt. Man hörte das schmerzvolle Wimmern bis zur Tribüne. "Er hat sich ein Bein gebrochen", bemerkte Toph ruhig, woraufhin sie sich ungläubige Blicke einfing.